Auf anderen Unterseiten dieses Internetauftritts sind wir bereits auf das Thema Körperhaltung und Körperstatik eingegangen. Daher beschränken wir uns bei den Auswirkungen auf die Fragestellung der absteigenden und aufsteigenden Kette.
Bei der Untersuchung und Eingrenzung von Beschwerden funktioneller Art sind solche Bewegungseinschränkungen, Schmerzen oder andere Symptome gemeint, die keinen lokalen Bezug haben, wie das bei einer Verletzung, zum Beispiel einer Bänderüberdehnung oder einem Bänderriss der Fall ist. Auch Erkrankungen des Nervensystems oder Nervenkompression wie bei einem Bandscheibenvorfall sind dabei außen vor.
Funktioneller Art bedeutet, der Auslöser oder die Ursacheist an einem anderen anatomischen Ort als der, an dem sich die Beschwerden manifestieren.
Am Besten eignet sich dazu ein Beschwerdebild an der Schulter. Das kann eine schmerzhafte Bewegungseinschränkung der Schulter sein oder, um beim Thema der Körperstatik zu bleiben, ein Schulterschiefstand. Wenn sowohl die lokale Behandlung der Schulter in den Gelenken und der Muskulatur keine bleibende Beschwerdefreiheit bzw. Stellungskorrektur erzielt hat stellt sich die Frage, wo die Ursache für dieses Problem liegt. Es kann unterhalb des Schultergürtels beginnend bei den Füßen verursacht sein, dann spricht man von einer aufsteigenden Kette. Genau so gut kann die Ursache überhalb des Schultergürtels, in der Halswirbelsäule, den Kopfgelenken oder in einer Kieferfehlstellung begründet sein, dann spricht man von einer absteigenden Kette.
Um eine aufsteigende Kette auszuschließen, beschränken wir uns auf die Behandlung der Fehlstellungen oder Funktionsstörungen, die traumatisch verursacht wurden. Das Trauma reicht von umknicken über stolpern bis "ins Leere treten". Insbesondere jede Form von Stürzen oder anderen Unfällen kann Fehlstellungen zur Folge haben, die als aufsteigende Kette zu Beschwerden führen kann. Dazu gehören auch ältere Traumata, die nicht ausreichend untersucht und unentdeckt blieben oder unzureichend behandelt wurden, weil sie seinerzeit keine akuten Beschwerden verursacht haben. Das ist immer dann der Fall, wenn der Bewegungsapparat noch kompensieren kann und sich Schonhaltungen oder Ausweichbewegungen einschleichen, um den Schmerz zu vermeiden. Um solchen aufsteigenden Ketten auf die Spur zu kommen, ist eine ausführliche Ganganalyse durch den Therapeuten hilfreich. Mehr zu dem Thema finden Sie unter dem Reiter Unfallfolgen.
Sofern alle offenkundig aufsteigenden Beschwerdeauslöser erfolgreich behandelt sind, bleibt die Frage der absteigenden Kette. Aus unserer Sicht handelt es sich um die dominantere Einflusskette, da sie im Falle einer craniomandibulären Dysfunktion durch den geschlossenen Biß verriegelt wird. Aufsteigende Dysbalancen kann der Körper nach oben hin kompensieren, sie werden dann über die Atlasmuskulatur an die Kaumuskulatur "übertragen", sofern der Mund nicht geschlossen ist. In dem Moment, wo die Zähne bei geschlossenen Mund ineinander greifen, wird durch diese Verriegelung im Falle einer Kieferfehlstellung diese Funktionsstörung über alle zuvor angesprochenen Strukturen an das Nervensystem, die Kopfgelenke und die Schultern zwingend in einer absteigenden Kette weitergegeben.
Auf den nächsten Seiten finden Sie die möglichen Folgen einer CMD mit einer möglichen generalisierten Auswirkung, das heißt, dass sich die Folgen auf den ganzen Körper auswirken können.