Körperhaltung / Körperstatik

Eine aufgerichtete Körperhaltung / Körperstatik 

Haben Sie eine sichtbar schlechte Körperhaltung und wissen nicht, was Sie dagegen tun können ?

Sind Sie mit Ihrer Körperhaltung einfach nur unzufrieden und hätten gerne eine aufrechtere Körperhaltung ?

Ist Ihre Körperstatik aus dem Lot oder scheint Ihr Körper unsymetrisch bzw. ist die Körpersymetrie gestört ?

Wenn jemand über seine eigene Körperhaltung spricht, ist in der Regel immer die Ansicht von der Seite gemeint. Bei einer guten Körperhaltung ist der Körper im Lot, das bedeutet dass alle wesentlichen Körperabschnitte mit Ihrer jeweiligen Mitte senkrecht in einer Lotlinie übereinander angeordnet sind. Der Gehörgang ist über der Schulter, die Schulter ist genau über dem Becken angeordnet, wobei die Kurven der Wirbelsäule harmonisch sind und usw.

Wenn man den Menschen von der Vorderseite oder Rückseite betrachtet, sind Abweichungen von der erwähnten guten Körperhaltung nicht sichtbar, es sei denn sie sind sehr ausgeprägt.
Von vorne betrachtet zeigen sich vor allem körperliche Symmetriestörungen, dazu gehören zum Beispiel ein deutlich zu kurzes Bein, ein Beckenschiefstand, ein Schulterschiefstand, ein schiefes Gesicht oder ein schiefer Kiefer und auch ein zur Seite verlagerter Körperschwerpunkt.

Wenn Sie sich mit dem Thema Körperhaltung ausführlich beschäftigen, kommen Sie früher oder später zur Rolfing®-Methode. Rolfing® ist im Bereich der Therapiemethoden fast schon das Synonym für die manuelle Behandlung, um körperlich wieder ins Lot zu kommen. Auch wir bieten in unserer Praxis für Physiotherapie in Hannover Rolfing® sowohl als erste Probesitzung und als anschließende Rolfing®-Serie an.

Mit Rolfing® widmet sich der certified Rolfer™ dem Lösen von Faszienspannung und Entspannen der bindegewebigen Verkürzungen oder Verhärtungen, die Ihren Körper in einer schlechten Körperhaltung fixieren. Damit setzt Rolfing® an den Strukturen des Bindegewebes direkt an.

Aufbau der Körperhaltung 

Die Aufrichtung des Körpers muss nicht nur gegen die Schwerkraft erfolgen, sondern auch gegen die vom Körper selbst ausgehenden Einflüsse, die eine gute Haltung und auch eine symmetrische Ordnung stören. Dazu nutzt der Körper Muskelspannung, um einen aus der Ordnung geratenen Körper im Gleichgewicht und aufrecht zu halten.

Die Haltung selbst wird von den Füßen her aufgebaut. Der Körper benötigt einen guten Bodenkontakt, damit der innere Impuls zur Aufrichtung eine Richtung bekommt. Die Schwerkraft selbst hält diesen Aufrichtungsimpuls lebendig. Die Körperhaltung wird nach oben hin organisiert und hängt von vielen Faktoren ab. 
Es beginnt mit der Ausbildung der Fußgewölbe, geht über das Ausmaß der Kniestreckung bis hin zum Becken, das zu stark nach vorne gekippt oder zu weit nach hinten aufgerichtet sein kann. So setzt sich dieser Ordnungsprozess nach oben fort und bestimmt letztendlich auch die Position des Kopfes. 
Im gleichen Maße wirken sich Veränderungen der Symmetrie nach oben aus, zum Beispiel durch ein einseitig abgeflachtes Fußgewölbe, eine knöcherne Beinlängendifferenz, eine durch ein Sturz nach oben oder unten verschobene Beckenhälfte, eine Beckenverdrehung, eine Steißbein Fehlstellung zur Seite usw.
Die Symmetriestörungen setzen sich nach oben fort, müssen aber auch über Muskelspannung kompensiert werden und können letztendlich in eine schiefe Kopfhaltung und auch eine zumindest muskulär gehaltene asymmetrische Unterkieferposition führen.

Steuerung der aufrechten Körperhaltung

So wie sich die Körperstatik von unten her organisiert und beeinflusst wird, so wird sie als absteigende Kette von oben her gesteuert. Da die Position des Kopfes mit seinen Sinnesorganen und seinem Gleichgewichtssystem im wesentlichen die Informationen für die Aufrichtung und für die Balance liefern, kommt den Kopfgelenken eine maßgebliche Rolle bei der Steuerung der Körperhaltung und Körperstatik zu.

Die Kopfgelenke umfassen den ersten Halswirbel Atlas, den zweiten Halswirbel Axis und die dazugehörigen Weichteilstrukturen wie Bänder, Gelenkkapsel und umgebende Muskulatur. So wie ein Pilot im Cockpit über seine Instrumente einen künstlichen Horizont angezeigt bekommt, um die Lage des Flugzeuges zum Horizont einordnen zu können, so verarbeiten die Kopfgelenke die Balance und Position des Kopfes und Körpers und greifen in Regelkreisen sofort steuernd über Muskelspannung ein, um die aufrechte Haltung und Balance zu gewährleisten. Der Unterschied zum Instrument im Flugzeug ist, dass die Kopfgelenke diese Verarbeitung nicht nur über eine Ebene, die des Horizontes, sondern dreidimensional auch zur Seite und nach vorne und hinten steuern müssen.

Dahinter steckt eine immense Verarbeitungsleistung. Der Bereich der Kopfgelenke sollte daher möglichst sauber und ungestört die Informationen aus dem Bewegungsapparat aufnehmen, verarbeiten und entsprechend für eine gute Körperhaltung und Körpersymmetrie gegensteuern können.

Störfaktoren der Steuerung für eine aufrechte Körperhaltung

Hier die aus unserer Sicht als Praxis für Physiotherapie zwei bedeutenden Störfaktoren, die diese Verarbeitung und Steuerung erheblich stören können:

Zum einen ist es eine Fehlstellung in den Kopfgelenken selbst. Dazu gehört entweder eine Blockierung des zweiten Halswirbels, die sich mit einer manuellen Behandlung lösen lässt. Der zweite Halswirbel ist der Unterbau des ersten Halswirbels. Wenn der zweite Halswirbel blockiert ist, dient er dem Atlas nicht mehr als gerade Ebene. Nach unseren Beobachtungen sind die Auswirkungen auf die Körperstatik nicht immer sichtbar. Bedeutender ist eine Fehlstellung des ersten Halswirbels, bei dem wir eine Atlaskorrektur empfehlen. Er ist wie ein Teller mit einer Vertiefung, in der der Kopf gelagert ist. Bei einer Fehlstellung ist er verdreht und häufig auch verschoben, so dass die Verarbeitung und Steuerung einer guten Körperhaltung erheblich beeinträchtigt sein kann.

Der zweite bedeutende Störfaktor ist eine  CMD - craniomandibuläre Dysfunktion. Hier ist die CMD gemeint, die sich aus der Bisslage selbst ergibt. Die CMD die sich aus einer Atlasfehlstellung heraus ergeben oder aus einer Fehlstatik des Körpers heraus resultieren kann, bleibt bei dieser Betrachtung außen vor.
Hier ein einfaches Beispiel, um den dahinter liegenden Kompensationsmechanismus etwas zu veranschaulichen: 

Der Kauapparat kann auf Veränderungen äußerst sensibel reagieren. Denken Sie nur an ein sehr dünnes Haar im Mund oder ein Mohnkörnchen  zwischen den Zähnen. Wenn aufgrund Ihrer Kieferentwicklung die Schneidezähne Ihres Unterkiefers zu sehr gegen die Schneidezähne des Oberkörpers drücken, kann es sein, dass Ihr Körper versucht diesen Druck zu reduzieren. Eine Möglichkeit wäre, dass Ihr Körper durch eine Zunahme der Muskelspannung am Atlas Ihren Kopf in den Nacken zieht, wodurch Ihr Kopf aus der Lotlinie heraus nach vorne geschoben wird. Im Verhältnis dazu würde Ihr Unterkiefer leicht nach hinten gezogen werden und die oberen Schneidezähne wären entlastet. Der Vorschub des Kopfes müsste zum einen über eine Veränderung des Körperschwerpunktes ausgeglichen werden und darüber hinaus kann die permanente Muskelspannung an den Kopfgelenken die eben erwähnte Verarbeitungs- und Steuerungsstörung der aufrechten Körperhaltung und Balance negativ beeinträchtigen. Dies gilt zum Beispiel um so mehr, als dass zusätzlich Ihr Unterkiefer in den Gelenken Richtung Gehörgang verschoben wird, an den unmittelbar Ihr Gleichgewichtsorgan angrenzt.

Fotoauswertungen zur Körperhaltung und Körpersymmetrie

Seit vielen Jahren dokumentieren wir im Rahmen einer Atlaskorrekturbehandlung vor, unmittelbar danach und ca. 5-8 Wochen später aus 3 Perspektiven das Ergebnis von Haltungsveränderungen der Patienten auf Fotos. Daraus lässt sich folgende Beobachtung ableiten:

Sowohl eine Atlasfehlstellung als auch eine im Kauapparat begründete CMD können sich erheblich auf die Körperhaltung und damit auch auf die Körpergröße und die Körpersymmetrie negativ auswirken. 
Dabei kann es bei einer CMD eher zu einer Symmetriestörung kommen, aber auch zu Fehlhaltungen. Das gilt vor allem bei asymmetrisch ausgebildeten craniomandibulären Dysfunktionen. 
Bei einer Atlasfehlstellung kann es eher zu einer Fehlhaltung kommen, aber auch zu einer Symmetriestörung.

Wenn Patienten gezielt mit dem Wunsch einer Verbesserung der Körperhaltung in unsere Praxis für Physiotherapie in Hannover kommen, sollten diese beiden Aspekte mit berücksichtigt werden.
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