Zur dritten Gruppe zählen Maßnahmen, die vor allem in der Eigenverantwortung der betroffenen Patienten liegen.
Wir wissen sowohl aus der Erfahrung unserer Patienten, als auch aus der Sportwissenschaft, dass Bewegung die Gesundheit auf vielen Ebenen fördert. Ebenso kann Bewegung, auch oder vor allem in Form von Sport, die Kompensationsfähigkeit des Körpers verbessern. Die Bandbreite reicht dabei vom Breitensport, über Sport als Hobby bis zum Training unter Anleitung nach bestimmten Konzepten. Als bekannte Beispiele seien Pilates, Feldenkrais und Yoga genannt.
Als zweite Komponente können gezielte Übungen dabei helfen, Beschwerden die aus ihrer CMD resultieren, besser zu kompensieren. Leider gibt es auch in diesem Bereich, genau so wie im Sport, kein Patentrezept für alle Fälle. Aktuell ist die Arbeit mit unterschiedlichen Faszienrollen weit verbreitet, die eine Mischform von Bewegung und Eigenübung darstellen. Fragen Sie Ihren Physiotherapeuten nach für Sie geeigneten Übungen, er kennt sowohl Sie als auch Ihre Beschwerden.
Aus Sicht der Physiotherapie gilt für Eigenübungen, dass sie spürbar helfen sollten und für den Sport bzw. die Bewegungstherapie, dass es Ihnen Spaß macht und körperlichen Stress abbaut. Wenn der Spaßfaktor fehlt, neigt man viel schneller dazu, seine Vorsätze aufzugeben.
Bei der vierten Gruppe an Maßnahmen gehen wir vom Sport zum Stressabbau zu Therapiemethoden, die direkt helfen sollen, den Stress zu reduzieren. Im Bereich der Physiotherapie gehören dazu
- Autogenes Training
- Progressive Muskelentspannung nach Jacobson
- Atemtherapie
- Übungen zur Aktivierung des Parasympathikus
Solche Therapieformen werden meistens in Gruppentrainings angeboten, manchmal in Physiotherapiepraxen, aber auch in Kursen der Volkshochschulen. Immer wieder erhalten wir Rückmeldungen von Patienten, die davon berichten, dass Sie bei konsequenter Umsetzung weniger Beschwerden haben. Wer sich nicht auf den Weg machen möchte, um sich persönliche Anleitung zu holen, kann sich mittlerweile über Audiofiles zu Hause in Entspannungsmodus bringen "lassen". Auch das eine oder andere Buch, dass mit seinem Inhalt über die hier genannten Methoden hinausgeht, kann die für Sie passende und vor allem wirksame Entspannungsübung vermitteln.
Vielleicht stellen Sie sich die Frage, warum das bei einer CMD helfen sollte. Hier wollen wir noch mal in Erinnerung rufen, dass das Zusammenpressen der Zähne Ihr Reflexniveau im ganzen Körper, im Sinne einer Sympathikusaktivierung, steigern kann. Wenn dazu Ihr Lebensumfeld oder Ihre Lebensumstände für Sie einen Zustand von Dauerstress mit sich bringt, dann fehlen Ihnen die Entspannungs- und damit auch die Regenerationsphasen. Das gilt umso mehr, wenn Sie nachts die Zähne zusammen pressen und sich morgens auch nicht erholt fühlen.
Wenn Ihr von außen in Ihr Leben getragener Stress nicht reduzierbar ist, können diese Übungen Ihrem Flight-or-Fight System etwas entgegen setzen und dadurch Ihre Kompensationsfähigkeit verbessern.
Bei der fünften Gruppe von Therapiemöglichkeiten bieten wir in unserer Praxis Rolfing an. Wir gehen davon aus, dass es die Kombination an möglichen Wirkungen ist, die die Kompensationsfähigkeit verbessern kann. Dazu gehören die
- Verbesserung der Körperhaltung
- Innere Aufrichtung
- Verbesserung der Beweglichkeit
- Senkung der Sympathikusaktivität
- Lösen von Faszienspannung
Weitere Informationen zum Rolfing finden Sie
hier.
Über die hier vorgestellten Therapiemöglichkeiten hinaus gibt es zur Verbesserung der Kompensationsfähigkeit bei einer craniomandibulären Dysfunktion CMD auch in anderen medizinischen Fachbereichen weitere Möglichkeiten. Dazu gehören zum Beispiel
- Orthomolekulare Medizin zur Verbesserung der Vitalstoffversorung
- Akupunktur aus dem Bereich der traditionell chinesischen Medizin
- Bioresonanztherapie aus der Regulationsmedizin
- Systemische oder Schematherapie aus dem Bereich der Psychotherapie